Spitzbergen ist wahrscheinlich der einzige Ort der Welt, an dem man beim Geocaching eine Geldstrafe riskieren kann, wenn man kein Gewehr dabei hat. Außerhalb von Longyearbyen ist das Tragen eines Gewehrs gesetzlich vorgeschrieben – zum Schutz vor Eisbären. Diese außergewöhnliche Kombination aus wilder Natur und strengen Sicherheitsregeln macht Spitzbergen zu einem der extremsten und faszinierendsten Geocaching-Ziele weltweit.
✈️ Anreise nach Spitzbergen
Spitzbergen erreichst du per Flugzeug über Oslo oder Tromsø. Sowohl SAS als auch Norwegian bieten tägliche Flüge zum Flughafen Longyearbyen (LYR) an. Auch wenn du aus Norwegen reist, musst du einen Reisepass mitführen – Spitzbergen liegt außerhalb des Schengen-Raums. Plane deine Reise frühzeitig, besonders in der Hauptsaison.
Ein kurzer Blick in die Geschichte von Spitzbergen
Spitzbergen hat eine lange, spannende Geschichte, die von seiner Isolation und strategischen Lage im Arktischen Ozean geprägt ist. Erste Erwähnungen stammen aus isländischen Schriften des 12. Jahrhunderts, offiziell entdeckt wurde die Inselgruppe jedoch 1596 vom niederländischen Seefahrer Willem Barentsz. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Region zum Zentrum für Walfang, Kohlebergbau und Polarforschung. Mit dem Spitzbergen-Vertrag von 1920 wurde Norwegen die Souveränität zugesprochen – mit bestimmten Rechten für andere Vertragsstaaten. Heute ist Spitzbergen ein streng geschütztes Naturgebiet und spielt eine Schlüsselrolle in der Klimaforschung.

🧭 Geocaching auf Spitzbergen: Schatzsuche im Eis
Für Geocacher ist Spitzbergen ein außergewöhnliches Reiseziel. Stand Mai 2025 gibt es in Longyearbyen acht verschiedene Cachetypen – darunter Virtuals, EarthCaches, Mysterys, Multis, Wherigos, Adventures, Letterboxen und Traditionals – gut verteilt über das Stadtgebiet. Auch außerhalb des Zentrums finden sich Caches für abenteuerlustige Geocacher mit passender Ausrüstung. Durch das Virtual-Rewards-Programm hat sich der Ort zu einem echten Hotspot für Geocaching entwickelt. EarthCaches, Virtuals und traditionelle Dosen warten auf Entdecker.
🏘️ Longyearbyen: Farbenfrohe Überraschung im hohen Norden
Etwa 2.500 Menschen leben hier – in bunten Holzhäusern zwischen schneebedeckten Bergen. Trotz der Kälte (-20 °C sind keine Seltenheit) sieht man Einwohner mit dem Fahrrad durch den Schnee fahren. Es gibt ein Universitätszentrum (UNIS), die nördlichste Brauerei der Welt, mehrere Museen und gemütliche Cafés.
Für Geocacher bedeutet das: kurze Wege zu zahlreichen Caches in einer beeindruckenden Umgebung.
📍 GC7B9MR – Die Hospitalstufen: Cache mit Geschichte
Ein Cache, der mir besonders in Erinnerung geblieben ist, ist GC7B9MR – Hospitalstufen, ein Virtual, der Geschichte und Ort vereint. Die rekonstruierte Holztreppe erinnert an eine Tradition, bei der Krankenschwestern und Patienten am 8. März gemeinsam die Sonne nach der Polarnacht begrüßten. Heute ist sie ein symbolträchtiger Ort – und ein lohnender Log.
❄️ Wintercaching in Longyearbyen: Kalt, aber lohnenswert
Meine letzte Reise war mitten im Winter – und das bedeutet in Spitzbergen: Temperaturen unter -25 °C und beißender Wind. Trotzdem ist Longyearbyen kompakt und gut begehbar. Caching im arktischen Winter ist ein Erlebnis für sich.
Tipps fürs Wintercaching: Zieh dich in mehreren Schichten an, nimm Handwärmer mit und trag dein GPS-Gerät körpernah – Batterien entladen sich schnell in der Kälte. Logge deine Funde rechtzeitig, bevor die Finger einfrieren!

🐻❄️ Achtung, Eisbären!
In Spitzbergen sind Eisbären eine reale Gefahr. Innerhalb Longyearbyens ist es meist sicher, doch außerhalb ist das Mitführen eines Gewehrs gesetzlich vorgeschrieben. Warnschilder an den Ortsgrenzen erinnern deutlich daran: Nicht ohne Waffe losgehen! Tatsächlich sind dies vermutlich die einzigen Geocaches weltweit, bei denen man ohne Gewehr bestraft werden kann.
Selbst kurze Touren zu abgelegenen Dosen sollten gut vorbereitet werden – idealerweise mit Guide. Das ist Teil des Abenteuers.
🔁 Warum ich zurückkehren werde
Ob Rentiergulasch, Nordlichter oder Polarfuchs – jede Reise bringt neue Eindrücke und unvergessliche Geocaching-Momente. Ich freue mich schon jetzt auf die nächste Tour. Wer weiß, welche neuen Dosen inzwischen dazugekommen sind?